Donnerstag, März 04, 2010

Das Scheckbuch-Stadion in Costa Rica


San José, Costa Rica

Die Costaricaner sind ja irgendwie schon schlau. Sie nutzen die Rivalität zwischen Taiwan und China aus und lassen sich erst von Taiwan eine Brücke für ca. 26 Millionen USD über den Rio Tempisque (die sog. "Costa-Rica-Taiwan-Freundschafts-Brücke") bezahlen und dann besinnt man sich etwas anderen und unterstützt China in der Taiwanfrage.
Was dabei herausschaut ist ein formidables Fussball-Stadion für ca. 83 Millionen USD, die komplett von der chinesischen Regierung bezahlt werden. Alle 700 Arbeiter auf der Baustelle sind allerdings Chinesen, die in extra vorfabrizierten Häusern wohnen. Wenn man den Gerüchten Glauben schenkt, sind "80% der Materialen aus China importiert, lediglich der Sand und der Zement kommen aus Costa Rica".
Für die Fussballfans ist das neue Stadion ein Schmuckstück, ca. 35.000 Leute fasst das neue Stadion, doch der Nutzen für die Bevölkerung ist gering. Deswegen wollte der linke Präsidentschaftskandidat das neue Stadion auch "Dalai Lama Stadion" nennen, sollte er gewählt werden (was er ja bekanntlich nicht ist).

Ich will mich wirklich nicht in innere Angelegenheiten von Costa Rica einmischen, aber ich denke, die Chinesen werden das Stadion nicht umsonst gebaut haben. Genauso wie die Taiwanesen nach dem Bau der Brücke umfangreiche Fischfangrechte erhielten, was Millionen von Haien qualvoll das Leben gekostet hat.

Was haltet ihr von dieser Scheckbuch-Diplomatie? Weiss jemand mehr darüber?

Pura Vida

Rainer

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Costa Ricaner messen ja gerne mit 2 Maß. Zum einen immer den nachhaltigen Umweltschützer spielen, auf der anderen Seite Magrovenwälder abholzen um Ferienresorts bauen zu können. Sehr schade, dass CR hier so ein Spiel spielt. Hoffe, dass die doch sehr schöne Natur nicht zu viel Schaden erleiden wird.
Vermute aber das sowas auch schnell nach hinten losgehen kann.

Anonym hat gesagt…

9'249'000'000

Dies ist die Zahl der Costaricanischen Auslandschulden im Jahre 2009, welche voll und ganz im Besitz der Chinesen ist. bei einem Zinsdurchschnitt von 7.5%, D.h. Ungefähr 700 Milionen US$ Zins p/a, sind die erwähnten 83 milliönchen ein kleiner Beitrag. Das die hunderte von Chinesen am Ende noch im Land bleiben ohne grosse Imigrations Schwierigkeiten, wird wohl selbstverständlich sein. Es lebe der FriedensNobelPreisTräger, aber bei den typen ist es ja immer das selbe, siehe OhhhhhBama