Während meines Aufenthaltes bin ich natürlich auch mit Musik in Berührung gekommen. Natürlich hören die Ticos die gleichen Musikrichtungen, wie wir auch: Rock, Pop, R&B, Rap, und vieles mehr, Geschmäcker sind auch dort sehr verschieden.
Ein landesweit und über die Grenzen hinaus bekannter Künstler ist José Capmany. Von meinem Arbeitskollegen habe ich einige Alben bekommen, darunter auch Alben von diesem Musiker und ich muss sagen, dass mir seine Lieder sehr gut gefallen, auch wenn ich nicht alles verstehe Deswegen hier ein kurzes Porträt über diesen costa-ricanischen Sänger.
José Capmany (1961 – 2001) war ein Rocksänger und Songwriter aus Costa Rica. Er ist bekannt als der Vater des Rock aus Costa Rica, denn er war zusammen mit Enrique Ramírez einer der Pioniere der Rockmusik und auch Begründer der Gruppe „Café con Leche“.
Der Sohn kubanischer Einwanderer wurde 1961 geboren und starb 2001 bei einem Verkehrsunfall. Er studierte am Colegio Saint Clare, wo er die Gruppe OPS und später auch Ciclos D gründete, mit der er den Tico Rock ins Rollen brachte.
Café con Leche (1984 – 1994)
1984 tat er sich mit Enrique Ramírez zusammen, mit dem er die berühmten ersten Lieder der Gruppe „Grupo Autóctono Costarricense Enajenation Now!“ gründete. Zusammen schrieben sie Parodien auf das Alltagsleben, Capmany spielte Gitarre während Ramírez ein Experte darin war komische Gesten zu machen und einem Kamm oder einer Mayonaiseflasche Töne zu entlocken. 1986 traten sie der Band des Trios „Los de Abordo“ bei, mit denen zusammen sie offiziell die Band Café con Leche wurden.
In dieser Zeit unterschrieben sie bei Sony Music (heute Sony BMG) und 1987 kam die erste Platte „Rock“ heraus, aufgenommen in den Studios von Indica/CBS. Von dieser Veröffentlichung gingen die ersten Erfolge der Gruppe aus, wie „Mama y Papá“, „La historia Salvaje“ und „La Modelo“, die sich mit der Zeit zu echten Rockklassiker entwickelten.
1988 verließ Enrique Ramírez die Band.
1991 gingen die Musiker wieder ins Studio um die wohl wichtigste CD der Band, „Burro en Lancha“, aufzunehmen. Bis dahin hatte die Band unter den vielen Wechseln der Mitglieder gelitten. Auf dieser Platte erschienen die Klassiker wie „Mundo de Colores“, „El barco“, „Un lugar“, „Métele Pata“ und „Buscando el Mar“.
1994 erblickte die erste CD der Band, „Un Día Cualquiera“, das Licht der Welt. Trotz dieses Vorstoßes, war die Resonanz des Publikums nicht wie erwartet. Außerdem litt die Band wieder unter Wechseln. Bekannt wurden Lieder wie „El poeta“, „Guantanamera“, die Ballade „Erika“ und „Mundos Pequeños“. Es war das letzte Mal, dass die Band unter diesem Namen Material veröffentlichte, denn José Capmany sollte bald eine Solokarriere machen.
Solokarriere
Ab 1996 war José Capmany solo unterwegs, obwohl das eigentlich nur unter seinem Namen war, denn trotzdem hatte er hinter den Kulissen immer Hilfe von Café von Leche. 1998 unterschrieb er bei BMG und das Ergebnis dieses Zusammenschlusses war die Scheibe „Canciones Cotidianas“ im Jahr 2000, eine ganz besondere CD unter dem Material, das José aus verschiedenen Gründen produzierte: es wurde live mitgeschnitten (hauptsächlich bei seinen Auftritten im Teatro Lawrence Oliver und dem Auditorio Nacional) während der Tour „Hecho en Costa Rica“ („Made in Costa Rica“) von 1999. Bei diesen Auftritten waren auch fast alle Musiker dabei, die einmal bei Café con Leche gespielt haben: Chinchilla, Galli, Sandino, Pardo, Dominguez, Nieto, Obregón, mit Ausnahme von Enrique Ramírez (aus dem Grund, weil die Scheibe eine Art historische Dokumentation war). Man kann diese CD als eine großen Erfolg werten, denn gewisserweise kauft man die wichtigsten und bedeutendsten Lieder sowohl von Café con Leche als auch von José als Solokünstler.
2008 führte die Zeitschrift Vuelta en U eine Abstimmung über die besten Platten der nationalen Rockmusik durch, und der Gewinner war „Canciones Cotidianas“. Aufgrunddessen wurde sie auch zum letzten Mal noch einmal 2009 wiederveröffentlicht.
Der frühe Tod des Sängers
Am 13. Oktober 2001, mit 40 Jahren, starb José Capmany in einem Autounfall auf der Straße die den Cerro de la Muerte kreuzt, als er mit seiner Familie auf dem Weg nach Dominical war. Der Fahrer des anderen Autos, der in den Unfall verwickelt war, beging nach dem ersten Schock Unfallflucht und wurde bis heute nicht identifiziert.
Die berühmtesten Lieder:
• La historia salvaje (Gloria/Los Pollitos): Ein Mischung der Musik aus „Gloria“ von Van Morrison und dem Text des Kinderliedes „Los pollitos dicen“
• Hombre: Vertonung des Gedichts Hombre des costa-ricanischen Dichters Jorge Debravo, der ironischerweise auch bei einem Verkehrsunfall starb
• La Modelo: eine lustige Anspielung auf die Anpassung von Frauen aufgrund von Stereotypen, die von der weltweiten Modelindustrie vorgegeben werden
• El Barco: Vielleicht eines der tiefsinnigsten Lieder von José, das auf der Platte „Burro en Lancha“ (1991) erschien und auch auf „Canciones Cotidianas“ (2000) erschien
(in Anlehnung an Wikipedia)
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